01.12.2015

Wir trauern um einen Freund:

Maxi Vicente Cea

wurde am 26. März 1959 in Miranda de Ebro in der Provinz Burgos geboren und starb am 11. November 2015 in S'Arracó, Mallorca.


Maxi landete auf Mallorca an Bord eines Schiffes der spanischen Kriegsmarine im Jahre 1978, als Bordmechaniker. Sein erster Bestimmungsort war die Marinebasis in Sóller und anschließend die in Porto Pi, sein Schiff eines von sieben weiteren Minensuchbooten.
Sein erster Besuch fiel zusammen mit dem “letzten Kampf“ um Dragonera, wobei er sich sofort solidarisch mit den jungen Leuten fühlte, die sich für den Erhalt der bedrohten Insel einsetzten. Im Jahr 1981 verließ er das Militär, weil er spürte, dass es ihm an „militärischem Geist" fehlte. Mit seinem Abschluss der nautischen Schule in der Tasche kehrte er ins zivile Leben zurück und entschloss sich, zu bleiben und Mallorquiner zu werden.  


Er ließ sich zunächst in Cas Concos (Felanitx) nieder und landete schließlich im Jahre 1984, ermutigt durch seinen Freund Manolo, in S'Arracó, das bis zu seinem Lebensende seine Heimat bleiben sollte.
Maxis kreativer Geist erwachte schon während seines Studium der Seemannschaft. Er begann, Objekte zu entwerfen und zu bauen, Spielzeuge und Schmuck, meist hergestellt aus recycelten Materialien. Er wurde bald Mitglied des städtischen Chors von Andratx, und seine Zeichnungen wurden für die Illustration des Textheftes zum 10. Jubiläum des Chores im Jahr 2000 verwendet. Nun war er gerade dabei, die Illustrationen zum 20. Jahrestag vorzubereiten.
In der städtischen Band in Andratx spielte Maxi die Posaune, als Perkussionist war er Teil der Folkloregruppe Aires d'Andratx, und er trommelte bei den Xeremiers Ciutat de Mallorca. Er war zudem Gründungsmitglied der Asociación Cultural Caparrots de S'Arracó und arbeitete mit bei der Restauration der Riesenfiguren.  In den letzten Jahren war es das Ziel des Vereines, die dörflichen Festivitäten und die lokalen Traditionen wieder zu beleben. Maxi nahm aktiv an der Kirchengemeindearbeit teil und war Mitglied des Kirchenchores.
Als Naturliebhaber mit großer Leidenschaft für biologiosch-organisches Gärtnern, betreute er sieben Jahre lang den Garten der Grundschule Els Molins, und unterrichtete die Kinder von S’Arracó im Respekt für die Natur und brachte ihnen die Liebe zu den Pflanzen näher.
Als autodidaktischer Perkussionist kam er im Jahr 2000 in Kontakt mit dem afrikanischen Trommelmeister Seydou Sissokho und nahm bei ihm Djembe-Unterricht. Im Jahr 2001 besuchte er zum ersten Mal Afrika, um zwei Jahre später nochmals dorthin zu reisen. Während seines dritten Aufenthaltes im Senegal nahm ihn ein Freund, der von seiner Leidenschaft für ökologischen Landbau wusste, mit zu einer Schule in einer Vorstadt von Dakar, um dort bei der Anlage eines kleinen Schulgarten mitzuhelfen.  Die Erfahrungen, die er in der Grundschule El Hadjíi in La Gueule Tapée/Dakar, machte, sensibilisierten Maxi für die Bedürfnisse der dortigen Gemeinde. Er kam sehr nachdenklich zurück nach Mallorca und beschloss, mehr für Menschen dort zu tun.
Nachdem er 600 Euro bei einer Musikveranstaltung in S'Arracó gesammelt hatte, kehrte er 2007 mit dem Geld zurück nach Dakar. Die für uns kleine Summe bewirkte Großes für die Schule. Im letzten Jahr seines Lebens begann Maxi wieder Geld zu sammeln, nachdem er beschlossen hatte, das Projekt neu zu beleben und die Hilfe fortzusetzen, andere zum Mitmachen zu bewegen und so die Spendensumme zu erhöhen und die Hilfe effektiver zu machen.
Schließlich baute Maxi jeden Samstag seinen Stand auf dem Markt in S'Arracó auf, Markenzeichen seiner kreativen Energie, und überquellend von Pflanzen und anderen Dingen. Durch ihn lernten viele Kinder im Dorf, wie man Tierfelle zu Trommeln verarbeitet, Spielzeuge aus allen möglichen Materialien herstellt und mit Liebe Pflanzen zum Blühen bringt. Er war ein Mann, den niemand im Dorf je vergessen wird.

Der Journalist und Fotograf Lorenzo Gutierrez schrieb:

»Seine ernsthafte Haltung speiste sich aus tief empfundenen kastilischen Wurzeln, seine Art zu sprechen zeugte von tiefer Überzeugung und großem Respekt für Land und Leute sowie deren Sitten und Gebräuche. Als er hierher kam, hatte er noch zuvor nie Mallorca betreten, scheute sich jedoch keinen Moment lang, die traditionelle Kleidung der hiesigen Bauern anzulegen, sich für die Wiederbelebung lokaler Traditionen einzusetzen wie z. B. für das "joc de s'embutat", oder die Trommel für die "Xeremiers" zu spielen oder für die hiesigen Kinder einen Schulgarten anzulegen und ihnen beizubringen, wie man die Erde bearbeitet, immer bemüht, die Lücke zu schließen, die sich aufgetan hat in der Überlieferung alten Wissens von den Vorfahren an die Nachkommen.  Man sah ihn bei jeder volkstümlichen Feier, spielend, tanzend, musizierend; es war berührend, einen “Mallorquiner” mit dem Akzent und Vokabular von Burgos sprechen zu hören, nahezu alle um sich herum mit seiner Begeisterung ansteckend. 


... Wir werden Dich vermissen, Maxi!«

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